Bereits sehr früh muss das Gebiet um Oberiflingen christianisiert worden sein, und eine alemannische Adelsfamilie dürfte die St. Michaelskirche gestiftet haben. Darauf weist der Fund eines sogenannten Goldblattkreuzes in einem 1896 ausgegrabenen alemannischen Grabhügel des 7. Jahrhunderts neben der Oberiflinger Kirche hin. Über dem südlichen Haupteingang steht die Jahreszahl 1509. Es ist das Jahr einer gründlichen Renovierung der Kirche. Aus dieser Zeit stammen vermutlich auch die Malereien, die bei der Renovierung im Jahr 1979 wieder freigelegt wurden.
Die Glocken der Michaelskirche
Im Kirchturm befinden sich 3 Glocken. Glocke 1 und 3 stammen aus dem Jahr 1965. Sie wurden als Ersatz für die 1917 beschlagnahmten Glocken ( 1866 von H. Kurz, Stuttgart) von der Fa. Rincker hergestellt. Sie tragen die Inschriften: DEIN NAME WERDE GEHEILIGT! und DEIN REICH KOMME! Der Gießer der wertvollen Glocke aus dem 14. Jahrhundert ist nicht bekannt. Abnutzung an den Anschlagpunkten machte im Jahr 2010 eine Restaurierung der Glocke notwendig. Am 21.05.2010 wurde die von der Fa. Perroth erneuerte Glocke wieder in den Kirchturm eingebracht.
Die Orgel der Michaelskirche
Im Jahr 1838 wurde die Orgel von der Fa. Engelfried, Rottenburg a.N. hergestellt. Zuletzt wurde sie 2013 von Orgelbauer Braun, Rosenfeld gereinigt und überholt.
Besondere Kostbarkeiten der Michaelskirche
Das Sakramenthäuschen im Chor aus dem Jahr 1512 trägt die Innschrift: "IHS . hail wares / himelbrot / der menschen / Ame." Unten sieht man die für Alpirsbach charakteristischen liegende Löwe und Hund.
Auf der gegenüberliegenden Seite sind zwei aufgestellte Grabsteine zu sehen. Der größere ist einer der ältesten Steine im ganzen Raum, ein Priestergrabstein von 1372. Seine Inschrift lautet: "ANNO . DOMINI . MCCC. LXXII / OBIT . D(O)M/(IN)US . IOHANNES . KECK PRO (X)IMA . DIE . ANGE(L)=(rum)" Übersetzt heißt sie:" Im Jahr des Herrn 1372 starb Herr Johannes Keck am nächsten Tag (nach dem Fest) der Engel. (Fest der Engel, Engelweihe = Michaelstag, 29. September. Todestag = 30. September)". Der jüngere Stein trägt außer den Bibelzitaten (Joh. 17, 3 und Hebr. 13, 7) unter dem Wappen die Inschrift: "DEN 28 MARTII ANNO 1633 ST / ARB DER EHRWIRDIG VON WOHLGELEHRT HERR M. LVDWIG GR / A …. ZV OBERIFLIN / GEN IM 50 JAHR SEINES ALTERS (D) EN GOTT MIT FREVWDEN ERWECKE AMEN." (Vermutlich handelt es sich hier um Magister Ludwig Grammer).
Der Taufstein im Schiff weist durch seine Inschrift ebenfalls in die katholische Zeit. Sie lautet: "Maria, der doft (getauft) wirt ynd globt, der ist selicc. Amen. 1515."